Bildname
eMail: chr.franco@arc-franco.de
Tel: +49 (0)89 86466881
Fax: +49 (0)89 890910996
Freseniusstr. 59, 81247 München
internet: www.arc-franco.de

WOHNUNGSBAUPROJEKTE I

Umbau Modernisierung Sanierung
Bildname

Projekt: Belvederer-Allee 3, Weimar, Villa, Umbau, Modernisierung, Sanierung. Das Gebäude ist seit 1982 denkmalgeschützt. Das heutige Mehrfamilienhaus wurde 1858 von Franz Eisenach als eine der ersten Stadtvillen Weimars erbaut. Im Süden Weimars liegend, besteht es aus Erdgeschoss, 1. Obergeschoss und ausgebautem Dachgeschoss, sowie Teilunterkellerung. Es enthält 6 Wohneinheiten, eine davon mit eigenem Zugang vom Hof, die anderen vom Treppenhaus aus erschlossen, wobei die beiden oberen hinteren Wohnungen nur über einen wohnungsinternen Flur zugänglich sind. Auf  dem Travertinsockel und dem gemauertem Gewölbe des Wohnhauses erheben sich die mächtigen Bruchsteinwände mit Lehmvermörtelung des Erdgeschosses, darüber Fachwerk mit Bruchsteinausmauerung in Lehm (siehe auch Seite "bausachverständige"). Das 20° geneigte Satteldach auf den beiden Flügelbauten und das noch flachere Walmdach auf dem südöstlichen Kernbau waren bei Übernahme mit Preolitschindeln gedeckt. Der Putz der hof- und einfahrtseitigen Fassaden war nach dem Krieg als Kratzputz erneuert worden, die übrigen Fassaden wiesen noch den originalen, stark kalkhaltigen Glattputz, als Bossenputz im Erdgeschoss, und umfangreichen Stuck auf. Der Putz der Innenräume des Wohnhauses besteht aus Lehm mit Strohbewehrung, die Innendecken werden von Holzbalkendecken gebildet und die Fenster größtenteils von Kastenfenstern mit extrem schmalen Holzprofilen, im Ergeschoß und Dachgeschoß rechteckig, im 1. Obergeschoß mit Rundbögen. Die straßenseitig gelegenen Wohnräume des Gebäudes sind mit hochwertigem Parkett ausgestattet und die Repräsentationsräume im 1.OG wurden mit Deckenstuck versehen. Auch Schnitzerei ist hier zu finden. Ursprünglich wohl als hauswirtschaftliche Einheit konzipiert, diente sicherlich der östliche, straßenseitig gelegene Teil des Bauwerks der Herrschaft zum Wohnen und der südliche Flügel war dem Gesinde vorbehalten. Darauf deutet auch eine während Umbau und Modernisierung aufgedeckte runde Treppenöffnung in der Decke des 1. Obergeschosses nahe der Innenecke, dem Verbindungspunkt zwischen Vorderhaus und Seitenflügel, hin. Die Wirtschaftsräume befanden sich in einem eigenen langgestreckten eingeschossigen schmalen Fachwerkbau an der nördlichen Grundstücksgrenze, der zu Beginn des Gartenhausausbaus wegen Baufälligkeit abgerissen wurde (Lageplan siehe Seite "architektenleistung 2").
Nach Rückübertragung des Gebäudekomplexes aus staatlichem DDR-Besitz an die Münchner Erbin 1991, fand man diverse Feuchteschäden im Erdgeschoss (siehe Seite "bausachverständige"), ein erhebliches Installationsdefizit und manigfaltige leichte Substanzschäden vor. 1993 wurde eine Modernisierung durch den Einbau von Gasetagenheizungen vorgenommen, wobei intakte Kachelöfen als alternative Beheizungsmöglichkeit darin verblieben. Gleichzeitig erfolgten Umbauten, um den Wohnungen eigene Bäder und Toiletten statt der gemeinschaftlich genutzten einzurichten. In den Folgejahren wurden auf Veranlassung des Amtes für Denkmalpflege intensive restauratorische Untersuchungen an den Fassaden und im Treppenhaus durchgeführt, während man Umbau, Modernisierung und Sanierung der Elektro- Hausinstallation, die bis dahin aus Zählern und Kabeln auf Putz im Treppenhaus bestand, durchführte. Für 1997 genehmigte die Denkmalschutzbehörde umfangreiche Mittel zur Restaurierung von Fassaden und Dach, mit Auflagen wie der Verwendung thüringischen Schiefers, der zu DDR-Zeiten entwendet worden war, für das Dach, und Verputz der einfahrtseitigen Fassade mit Glattputz, als Bossenputz ausgebildet im Ergeschoss. Da der originale Glattputz zahlreiche Risse und Hohllagen aufwies, wurde er komplett erneuert, wobei man ihm nach historischem Vorbild Kalkanteile beimischte. Der Stuck war an zahlreichen Stellen zu erneuern und zu ergänzen. Die Sanierung der Feuchteschäden der Süd-Ostecke des Wohnhauses erfolgte mit einer Vertikalsperre unter der Geländeoberfläche. Die Grundleitung des Südwestflügels erforderte eine Sanierung bis in den Hof hinein. Das Dach wurde mitsamt Unterschalung mit thüringischem Schiefer neu eingedeckt und sämtliche Verblechungen, Traufen und Fallrohre ausgetauscht. Eine Regenwassergrundleitung wurde an Süd- und Ostfassade entlang um das Gebäude zur Grundstücksentwässerung geführt, um vormals auf das Gelände entwässernde Regenfallrohre an das Entwässerungssystem anzuschließen. Die Kastenfenster des Wohngebäudes wurden überarbeitet und die Fassaden nach historischem Vorbild gestrichen. Nach Sanierung, Umbau, Modernisierung und Instandsetzung folgte die restauratorische Ausgestaltung des Treppenhauses nach Vorbild von 1858.
BildnameBildnameBildname

          Belvederer-Allee 3, Villa, Erdgeschoss

       Belvederer-Allee 3, Villa, 1.Obergeschoss

        Belvederer-Allee 3, Villa, Dachgeschoss
Bildname

Projekt: Belvederer-Allee 3, Weimar, Gartenhaus, Umbau, Ausbau, Sanierung. Es ist Teil des denkmalgeschützten Ensembles. 1902 wurde es zusammen mit den südlichen Garagen, ehemals Remise, als Pferdestall mit Kutscherstube vom damaligen Eigentümer Otto Koch dem Wohnhaus hinzugefügt. In den Jahren vor der Rückübertragung wurde es von einem Elektroinstallationsunternehmen genutzt. Das Gebäude ist zweigeschossig mit einem bahnengedeckten Flachdach leichter Neigung. Die sehr starken Wände im Erdgeschoss sind über einem Kalksteinsockel als Ziegelmauerwerk ausgeführt. Die Wände im Dachgeschoss bestehen aus 12 cm starkem Mauerwerk, zwischen einigen Pfeilern, nur die östliche Außenwand ist als einzige im Gebäude in Fachwerk ausgebildet. Über dem EG wurde eine Decke aus preußischen Kappen gemauert, insgesamt 4 gewölbte Felder. In der Mitte war der dort befindliche Stahlträger des Gewölbeauflagers durch eine Stahlrohrstütze unterstützt, während die anderen beiden auf den Zwischenwänden aufliegen. Spannstähle wirken dem Druck der Kappen entgegen. Die Decke im südlichen Feld über der ehemaligen Kutscherstube ist abgesenkt, darüber befand sich ein sehr niedriger Lagerraum unter einer Abdeckung auf Holzbalken. Die Fenster im Erdgeschoss sind belassene einfache Rundbogenfenster, im Dachgeschoss gab es nur 6 kleine Fenster, je 2 nach Osten und Westen, je eines nach Süden und Norden. Der Eingang befindet sich in der Nord-Ostecke. Eine schmale Treppe führte von dort an den Außenwänden entlang ins Dachgeschoss. Dort waren gebäudemittig zwei Windböcke angeordnet und im Zentrum unterstützte ein Holzstiel mit Bügen die Mittelpfette. Oben sowie unten waren einige Bereiche durch Lattenwände abgetrennt.
Nach einem Gutachten zu den im Innenputz des Erdgeschosses zu beobachtenden Feuchteschäden, das starke Salzbelastung, verursacht vor allem durch die Tierhaltung, ergab, wurde 1992 der Innenputz abgeschlagen mit der Vorgabe, nach äußerer vertikaler Abichtung der Fundamente den Bau zur Austrocknung ruhen zu lassen.
1997 griff man das Thema des Gartenhauses wieder auf und plante es zur 100 qm großen Büro- und Wohneinheit um. Die ehemalige Kutscherstube wurde zur Küche, der zentrale Raum im Erdgeschoss zum Büro und eine neue, verbreiterte Treppe mit einem WC samt Vorraum darunter, führt zum Wohn-Essbereich, an den sich im tieferliegenden Teil des Dachgeschosses Bad und Schlafzimmer angliedern. Es wurde wegen der Absicht der Nutzung durch eine alleinstehende freiberufliche Person eine ganz offene Konzeption vorgesehen, so dass Büro, Erschließung und Wohn-Essbereich räumlich zusammenhängend in einander übergehen.
Das im Erdgeschoss vorhandene Parkett wurde ausgebaut, wobei man Schäden durch Insektenbefall entdeckte, so dass es beim Wiedereinbau durch neues ergänzt werden musste. Die Lattenverschläge, Windböcke und Pfosten wurden abgerissen bzw. versetzt. Die Funktion der Stahlstütze im Erdgeschoss wurde von einem Unterzug aus einem Stahlträger übernommen. In die Außenwände des Dachgeschosses und in die Außenwand im WC unten wurden Fenster gestemmt. Die Innenwand des WC´s mit Vorraum unter der Treppe wurde aus leicht ausschneidbarem Porenbeton bis Handlaufhöhe hochgemauert und bekam beim Antritt der Treppe zur Aussteifung einen Pfosten. Die bestehenden Innenwände des Erdgeschosses erhielten eine abdichtende Horizontalsperre kurz über dem Fußboden und wurden mit Sanierputz versehen, um die Feuchtigkeit, die durch die verbleibenden Salze noch aus der Luft angezogen würde, bis zur Verdunstung einzulagern. Die Fachwerkwand wurde innenseitig mit  diffusionsoffenem Dämmputz versehen, um das Holz zu schonen, und die Fachwerkprofile um die beiden Fenster bis Putzinnenkante für die Montage der neuen Fenster verstärkt. Diese Profile, zusammen mit der oberen Rähmverstärkung und der Holzabdeckung des Heizungsrohrkanals vor der Schwelle bilden Teile des Fachwerks nach innen ab. Die 14 cm hohe Abdeckung wurde als Motiv für sämtliche Sockelleisten, hinter welchen sich an vielen Stellen Heizungsinstallation befindet, wandinnenflächenbündig weitergeführt, unten im EG aus Eiche, oben in Fichte. Für die Oberflächen der restlichen Außenwände, die Dachunterseite und den Fußboden im Erdgeschoss verwendete man Gipskarton, mit Mineralfaserdämmung dahinter, bzw. darunter. Die Oberflächen der Innenwände wurden sämtlich mit einer gekörnten Putzstruktur versehen um die Rustikalität zu unterstreichen. Die Decke des Büroraumes in der Mitte des Erdgeschosses wurde unter dem Stahlträger abgehängt. Hinter die erhaltenen originalen Fenster wurden Zweitfenster mit Isolierglasscheiben auf die Innenflächen der Außenwände gesetzt. Die Hauseingangstür gestaltete man formal analog der originalen abgerissenen, sie bekam anstelle der Holzflügel mit Kassetten Holzflügel mit quadratischen Lichtausschnitten. Die seitliche Türöffnung erhielt ein feststehendes Fensterelement. Zwischen Bad und Schlafzimmer wurde eine Gipskarton-Trennwand gestellt, so wie auch zwischen Wohn-Essraum und Bad/Schlafen. Das Dachgeschoss erhielt Korkfußböden. Die Elektroinstallation mit Zähler im Haupthaus, sowie Gas, Brauch- und Abwasserrohrleitungen mussten durch den Hof an die Villa angeschlossen werden. Die äußere Farbgebung ist das Resultat restauratorischer Untersuchungen. Eine mit rotem Travertin verkleidete Stufe führt vom Hof in das Haus. Grundrisse, Schnitte, Ansichten siehe Seite "architektenleistung 2".
                                                                                             
home architekten architektenleistung 1 architektenleistung 2 projekte II bausachverständige zusätzlich persönliches videos impressum/datenschutz